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Luxus für den Geist | Literaricum Lech

Pressemitteilung

Eröffnungsrede von Nora Bossong +++ Lesungen und Gespräche mit Terézia Mora, Raoul Schrott, Elisabeth Bronfen, Sophia Fritz, Philipp Hübl und Thomas Sarbacher +++ Werkstatt-Gespräch zwischen dem »Lolita«-Übersetzer und Schriftsteller Aris Fioretos und Nicola Steiner +++ Feierliche Preisverleihung mit dem zweiten »Poeta Laureatus« Clemens J. Setz +++ Literaricum Lech erstmals im neuen Kongresshaus »Lechwelten«

Bereits zum vierten Mal findet vom 18. Juli bis 21. Juli 2024 in Lech im Vorarlberg das Literaricum Lech statt. Erneut steht ein Klassiker der Weltliteratur im Zentrum: 2024 ist »Lolita« von Vladimir Nabokov Ausgangspunkt der Betrachtungen am Berg. Ein Buch, das zuerst verboten wurde, später einen gewaltigen Erfolg hatte und den russischen Autor schlagartig weltberühmt machte. Ein Verwirrspiel der Meisterklasse und zugleich eines der größten Missverständnisse in der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts.

 

»Lolita« ist die Geschichte von Humbert Humbert, der aus seiner Gefängniszelle heraus seinem krankhaften Verlangen nach der 12-jährigen Dolores/Lola/Lolita nachsinnt. Eine monströse Figur, mit der der große Schriftsteller Nabokov auf literarisch höchst raffinierte und kunstvolle Weise die Lesenden trotz ihrer moralischen Vorbehalte verführt. Als Nabokov einst gefragt wurde, was er zur Verteidigung seines Skandalromans zu sagen habe, meinte er: »Die moralische Verteidigung des Buches ist das Buch selbst!« Heute ist die Lektüre schockierender denn je – und bedarf dringend einer Rehabilitierung. Zum Abschluss des Literaricum Lech findet die feierliche Preisverleihung des diesjährigen »Poeta Laureatus« an den österreichischen Schriftsteller und Übersetzer Clemens J. Setz statt.

Das diesjährige Programm

Donnerstag, 18.07.2024, 18:00 Uhr
Eröffnung mit Nora Bossong, Michael Köhlmeier und Nicola Steiner
2024 wird die Schriftstellerin Nora Bossong die Eröffnungsrede zu »Lolita« von Vladimir Nabokov halten und über das Spannungsverhältnis zwischen Bekenntnis, Beichte und Geständnis nachdenken.


Freitag, 19.7.2024, 10:00 Uhr
Lesung aus »Lolita«
Der Schauspieler Thomas Sarbacher liest aus »Lolita« in einer extra für diesen Anlass gekürzten Fassung.


Freitag, 19.7.2024, 13:00 Uhr
»Die Wahrheit über Lolita«
Der Dokumentarfilm »Die Wahrheit über Lolita« (Regie: Olivia Mokiejewski) beleuchtet Nabokovs Werk aus einem neuen Blickwinkel. Das ist gerade in Zeiten von MeToo sehr aufschlussreich.


Freitag, 19.7.2024, 15:00 Uhr
»Lolita« verfilmt
Im Gespräch mit Nicola Steiner zeigt die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen anhand von berühmten »Lolita«-Verfilmungen, wie schillernd und ambivalent diese berühmt-berüchtigte Liebesgeschichte ist.


Freitag, 19.7.2024, 18:00 Uhr
Toxische Liebe
Die Schriftstellerin Terézia Mora spricht mit Alexander Wasner über ihren Roman »Muna oder die Hälfte des Lebens«, über toxische Männlichkeit, unzuverlässige ErzählerInnen, Altersunterschiede in Beziehungen und wie man damit umgeht, wenn man die Hauptfigur eines Buches aufwecken und schütteln will.


Samstag, 20.7.2024, 10:00 Uhr
Raoul Schrott: Homers »Ilias«
Der Dichter und Schriftsteller Raoul Schrott liest aus und spricht über das erste europäische Werk der Literatur, das wie kein anderes seither politisch instrumentalisiert wurde.


Samstag, 20.7.2024, 15:00 Uhr
Debatte: Dogmen und Tabus in Literatur und Alltag
Der Philosoph Philipp Hübl (»Moralspektakel«) und die Journalistin Sophia Fritz (»Toxische Weiblichkeit«) sprechen mit Raoul Schrott über den Zeitgeist und seine moralisierenden Ge- und Verbote.


Samstag, 20.7.2024, 18:00 Uhr
Werkstatt-Gespräch zum Übersetzen
Der schwedische Schriftsteller Aris Fioretos, der um die zehn Titel von Vladimir Nabokov über-setzt hat – darunter »Lolita« – spricht mit Nicola Steiner darüber, warum Nabokov im Zusammen-hang mit großer Literatur von »Rückengrad« spricht, über die Liebe zu Details und warum »Lolita« eine so aufwühlende Lektüre ist.


Sonntag, 21.7.2024, 10:00 Uhr
Poeta Laureatus – Lesung mit Michael Krüger, erster Poeta Laureatus, und feierliche Preisverleihung mit Clemens J. Setz, den zweiten Preisträger des Poeta Laureatus.

Ãœber das Literaricum Lech:

Das Literaricum in Lech fand unter der künstlerischen Leitung der schweizerisch-deutschen Kulturjournalistin Nicola Steiner 2021 zum ersten Mal statt. Ideengeber sind der Vorarlberger Schriftsteller und Mitinitiator des Philosophicum Lech Michael Köhlmeier sowie der österreichische Dichter und Schriftsteller Raoul Schrott. Das Festival rückt jedes Jahr einen Klassiker der Weltliteratur zum Wieder- und Neuentdecken ins Rampenlicht, um seinen Echoraum in unserer zeitgenössischen Literatur zu erkunden. Das Programm gestaltet sich unabhängig von aktuellen Verlagsprogrammen und wirft einen breiten und vertiefenden Blick auf bedeutende Werke der Weltliteratur, wichtige Reportagen, überraschende Sach-Themen und kluge Übersetzungen. Erstmals finden die Veranstaltungen des Literaricum Lech im neuen Kongresshaus »Lechwelten« statt. Fixpunkt am Samstagvormittag bleibt die Kriegeralpe in Oberlech. Den Büchertisch übernimmt die Buchhandlung Brunner.

Über den »Poeta Laureatus«

Das Amt des »Poeta Laureatus« steht in einer langen Tradition. Schon in der Antike wurde am Ende eines Dichterwettstreits einem Poeten die »Dichterkrone« aufgesetzt, im Vereinigten Königreich gibt es noch heute das Amt des »Poet Laureate«, und der Aufritt von Amanda Gorman bei der Amtseinführung von Joe Biden hat gezeigt, welche Strahlkraft die Lyrik bis heute besitzt. In diesem Sinn wird jedes Jahr eine Lyrikerin oder ein Lyriker als »Poeta Laureatus« ausgezeichnet, das Preisgeld beträgt € 15.000. Im Gegenzug begleitet die/der Lyriker/in ein Jahr lang das Zeitgeschehen mit einem Gedicht, das in regelmäßigen Abständen publiziert wird. Medienpartner sind ORF, Der Standard, SWR und Die Welt.

Weitere Informationen und Tickets unter https://www.literaricum.at
 

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