Am Samstag, den 14. September, fanden die 4. Internationalen Walserspiele in Lech am Arlberg statt. Trotz etwa 20 Zentimetern Neuschnee und einer Straßensperre zwischen Lech und Warth konnten die Spiele mit insgesamt 16 Teams aus der Schweiz, Liechtenstein, Italien und Österreich ausgetragen werden. Der Tag stand unter dem Motto „Dabeisein ist alles“.
Jedes Team bestand aus mindestens fünf Personen, wobei immer zwei Teams in den verschiedenen Disziplinen gegeneinander antraten. An jeder Station waren Schiedsrichter im Einsatz, die das Geschehen aufmerksam verfolgten und die erzielten Punkte dokumentierten.
Die Internationalen Walserspiele umfassen traditionell drei von insgesamt fünf Wettkämpfen, die immer Teil des Programms sind: Mischlu, Botschäru und Hürna. Die beiden weiteren Disziplinen werden vom Organisationskomitee des jeweiligen Austragungsortes ausgewählt. In Lech handelte es sich um Heinza Werfa und Schneestangamikadoo. Aufgrund der Schneelage konnte Hürna leider nicht stattfinden und wurde durch eine Schneeschuh-Staffel ersetzt. Bei kühlen Temperaturen und reichlich Glühwein konnten 4. Internationalen Walserspiele nach der offiziellen Eröffnung beginnen.
Die Spiele im Detail:
Mischlu
Zwei Mannschaften treten abwechselnd gegeneinander an. Sechs Holzstücke werden in einer Entfernung von acht Metern vor den Mannschaften aufgestellt. Mit einem Rundholz versuchen die Spieler, die Holzstücke des gegnerischen Teams umzuwerfen. Das Team, das zuerst alle Holzstücke trifft, gewinnt.
Botschäru
Ein runder Stein wird als Ziel ins Spielfeld geworfen. Die Spieler beider Teams versuchen, ihre flachen Steine so nah wie möglich an den Zielstein zu platzieren. Das Team, dessen Stein dem Ziel am nächsten kommt, gewinnt.
Heinza Werfa
Bei diesem Spiel muss eine vorgegebene Anzahl von Heinzenstecken in ein bestimmtes Feld geworfen werden. Bleibt der Heinzen im Feld stecken, gibt es Zusatzpunkte. Wenn die Spitze im Feld landet, wird ein Punkt vergeben, bei einem Fehlwurf gibt es keine Punkte.
Schneestangamikadoo
Hier wird ein Bündel von 20 unterschiedlich markierten Schneestangen umgeworfen. Die Teams müssen versuchen, so viele Stangen wie möglich zu sammeln, ohne dass die anderen Stangen sich bewegen. Das Team mit den meisten Punkte gewinnt.
Schneeschuh-Staffel
Fünf Teammitglieder müssen in möglichst kurzer Zeit mit Schneeschuhen zu einer Markierung laufen und wieder zurück. Ist der erste Läufer wieder im Ziel angelangt, werden die Schneeschuhe ausgezogen und dem nächsten Läufer weiter gegeben. Erst dann darf der nächste Läufer starten.
Hürna (nur vorgezeigt)
In Anlehnung an das Schweizer Nationalsportspiel „Hornussen“ treten beim Hürna zwei Teams gegeneinander an. Eine runde Holzscheibe, der sogenannte „Huri“, wird mit einem Schlagstock ins Spielfeld geschlagen. Das gegnerische Team muss versuchen, die Scheibe mit einem Brett aufzufangen. Aufgrund der Schneelage konnte dieses Spiel leider nicht durchgeführt werden, da der „Huri“ im Schnee verloren gegangen wäre.
Spiel: Hürna
Publikumsspiele:
Neben den offiziellen Walserspielen gab es auch unterhaltsame Spiele für das Publikum, bei denen jeder mitmachen konnte. Eines davon war „Nagla“, bei dem fünf Nägel in einer vorgegebenen Position so schnell wie möglich eingeschlagen werden mussten. Beim „Huat Werfa“ galt es, fünf verschiedene Kopfbedeckungen auf einen Heinzen zu werfen. Jeder Treffer brachte Punkte, und am Ende wurde auch hier ein Sieger gekürt.
Abschluss des Tages
Am Abend lud die Gemeinde Lech zu einem gemütlichen Abendessen in die Lechwelten ein. Bei Schweinsbraten und Kaiserschmarrn fand der ereignisreiche Tag einen gelungenen Ausklang. Bei der Siegerehrung stellte sich heraus, dass das Team „Fiderisch“ den Wanderpokal erneut mit nach Hause nehmen darf.
Im Anschluss an das Essen und die Preisverleihung startete die Afterparty mit der Band „Katzasprung“. Oftmals meine man, Walser könnten nicht tanzen. Dies ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen zeigten, was sie auf der Tanzfläche draufhaben.
Die 4. Internationalen Walserspiele in Lech am Arlberg waren trotz der winterlichen Bedingungen ein voller Erfolg und boten allen Teilnehmern und Zuschauern ein unvergessliches Erlebnis.