Der Arlberger Winterklettersteig

Sind Sie schon einmal im Winter einen Klettersteig gegangen? In St. Anton am Arlberg gibt es die Möglichkeit dazu. Denn dort befindet sich im Rendl-Gebiet der einzige Winterklettersteig Tirols.

Für letzten Sonntag war perfektes Wetter vorhergesagt, also haben wir uns am Vorabend dazu entschieden, den Arlberger Winterklettersteig am Rendl in St. Anton am Arlberg zu begehen. 

Früh morgens machten wir uns mit dem Skibus von Lech auf nach Zürs. Mit der Liftverbindung landeten wir im Nullkommanichts im Skigebiet St. Anton am Arlberg. Dann ging es Richtung Rendl und schließlich mit der Riffelbahn II zum Einstieg des Klettersteigs auf 2.650 Metern. Dort zogen wir uns den Klettergurt mit Klettersteigset an, schnallten uns die Ski auf den Rucksack und überprüften zuletzt nochmal alles. Anschließend hingen wir unsere Karabiner in das Stahlseil ein und dann starteten wir auch schon los.

Gleich zu Beginn des Klettersteigs ging es ziemlich steil bergauf. Und man merkte sofort, dass für die Begehung sowohl Kraft als auch Kondition und Erfahrung gefragt ist. Nach den ersten Metern in der Senkrechten, gelangten wir auch schon auf den ersten Grat. Die Sonne lachte uns ins Gesicht und wir freuten uns auf die weiteren Meter des Arlberger Winterklettersteigs. Auch die Begehung der nächsten Grate und Spitzen wurden von einer traumhaften Aussicht Richtung Verwallgruppe und Lechtaler Alpen begleitet.

Bei diesem geradezu perfekten Sonntagswetter, waren wir natürlich nicht die Einzigen am Klettersteig. Vor uns machten sich schon ein paar Tourengeher auf den Weg. Und wir folgten ihnen entlang des Riffelgrates, der teilweise bergauf aber auch immer wieder bergab führte, zum höchsten Punkt des Klettersteigs, der vorderen Rendlspitze auf 2.816 Meter Höhe. Nun war auch schon der Ausstieg, die Rossfallscharte auf 2.732 Metern zu sehen. Ein letztes Mal ging es auf einem relativ schmalen Grat, von der Spitze nochmals bergab, bevor wir schließlich, nach einem kurzen Anstieg, die Rossfallscharte erreichten.

Oben angekommen, genossen wir den Moment und schossen noch ein gemeinsames „Gipfelfoto“, denn das darf natürlich nicht fehlen. Die Klettersteigausrüstung wurde anschließend wieder im Rucksack verstaut und dann machten wir es uns mit einer kleinen Jause/Brotzeit gemütlich. Wir tankten noch einmal die Sonnenstrahlen, bevor wir durch das Malfontal nach Pettneu abfuhren. In Pettneu ging es dann mit dem Skibus wieder zurück nach St. Anton und von dort aus wieder retour Richtung Zürs. Natürlich über die neue Schindlergratbahn, die seit der Wintersaison 2019/20 eine hochmoderne 10er-Gondel ist. Zurück in Lech, ließen wir den sonnigen Sonntagnachmittag noch ausklingen und blickten auf einen perfekten Tag am Arlberger Winterklettersteig zurück.

Neben Ski oder Snowboard für die Talabfahrt, die während der anspruchsvollen, etwa zweistündigen Klettertour auf den Rucksack geschnallt werden, sind Klettersteigausrüstung mit Gurt und Klettersteigset sowie Tourenschuhe unbedingt erforderlich. Des Weiteren werden geführte Touren durch unsere Berg- und Skiführer empfohlen.