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Ein Winter ohne Gäste

„Ich freu mich auf das Gefühl des gemeinsamen Erlebens“

Renée Jud

Kulturtreibende (Tanzcafé Arlberg und Skyspace James Turrell)

Winter 2020/21:

„Ich freu mich auf das Gefühl des gemeinsamen Erlebens.“

 

Was den Skyspace angeht, ist es sehr schade, dass wir im letzten Winter keine Führungen machen durften. Die Kunstinstallation am Berg gibt es erst seit 2018 und alles war so schön angelaufen. In der jetzigen Situation ist der Skyspace für viele Menschen aus dem Ort ein Platz geworden, zu dem man gerne hinläuft, ein paar Minuten reingeht und sich sammeln kann.

 

Generell gehen mir die Menschen ab, die Treffen, das Soziale. Obwohl es etwas Besonderes ist, dieses Dorf in einem Winter zu erleben, in dem nur die Einheimischen und Mitarbeiter:innen da sind. Man hat mehr oder weniger leere Pisten, kann immer langlaufen. Die Stimmung ist sehr speziell, aber auch geprägt vom ständigen Warten, was als nächstes passiert.

 

Ich bin vor einem Haufen Zeit gestanden, hatte viele Projekte im Kopf, hab Konzepte ausgearbeitet, die ich wieder verwerfen musste. Es war nicht leicht, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, sich seine Zeit ordentlich einzuteilen.

 

Wenn es wieder losgeht, freu ich mich auf die Menschen – und auf unsere Künstler, die beim Tanzcafé Arlberg mitmachen. Besonders freu ich mich auf Konzerte und andere Kultur-Events, auf dieses Gefühl des gemeinsamen Erlebens, als wäre man in einer gemeinsamen Wolke.

Sommer 2022:

Es war schön, im Ort wieder Festivalstimmung zu haben – wenn auch anders, denn beim Tanzcafé gab es nur Outdoor-Konzerte und Corona war nach wie vor präsent: Konzerte sind ausgefallen, wir mussten immer wieder umplanen und die Leute sind generell verhaltener und unverbindlicher geworden, unter anderem beim Buchen von Veranstaltungen. Auch was den Skyspace betrifft, waren die Leute vorsichtiger. Man konnte dennoch deutlich spüren, dass die Sehnsucht nach Live-Konzerten groß war. Die Leute hatten ihre Freude, sie waren wieder ein bisschen sorgloser.